Stiglmaier Platz
Der Stiglmaierplatz (die bis dahin schwankende Schreibweise wurde 1903 so vom Stadtrat festgelegt) ist im Münchner Stadtbezirk Maxvorstadt. Er wurde 1845 nach dem Künstler Johann Baptist Stiglmaier benannt, von dem unter anderem der Obelisk am nahegelegenen Karolinenplatz oder das Max I. Joseph Denkmal am Max-Joseph-Platz stammen, und hieß zuvor Kronprinzenplatz, Luitpoldplatz und seit 1826 Ludwigplatz.

Unser Stadtplan von 1808 zeigt den späteren Stiglmaierplatz weit draußen vor der Stadt. Die zuführende Straße hieß lange Zeit Rennsteig, weil hier regelmäßig Pferderennen abgehalten wurde in Richtung Schleissheimerstraße. Der Verkehr über den Platz kreuzte sich, die eine Richtung durch die spätere Dachauerstraße nach Augsburg, die andere spätere Nymphenburgerstraße war dem Verkehr der hohen Herrschaften zwischen Residenz und Schloss Nymphenburg vorbehalten. Und am Stiglmaierplatz gab es "Bodenschätze": mehrere große Sandgruben waren wichtig für die vielen großen Bauprojekte & Häuserbau in der Residenzstadt. Die Ziegel kamen aus dem Osten der Stadt, der Sand aus dem Nord-Westen.


© Stadtarchiv München
Der Stiglmaierplatz im Wandel der Zeit.

1809
© Stadtarchiv München
Der erste Name für diese Straßenkreuzung war Ludwigsplatz und ab 1809 auch schon statt einer Kreuzung ein rundes Rondell. Der Weg zur Residenz hieß damals angemessenerweise "Königsstraße", heute Briennerstraße.

1816
© Stadtarchiv München
Die erste große Sandgrube entstand, teilweise als "Königliche Sandgrube" in alten Karten vermerkt, und die Sandstraße hatte ihren Namen, die heutige Limprunstraße hieß Grubenstraße.

1830
© Stadtarchiv München
Es wird heftig gebaut rund um den Stiglmeierplatz, der sich inzwischen per plumpen Radiergummieinsatz vom "Ludwigsplatz" zum "Luitpoldplatz" wandelte.

1833
© Stadtarchiv München
Langsam entwickelt sich die Umgebung rund um den Stiglmaierplatz, wie wir sie heute noch kennen.