Promenadeplatz
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© Stadtarchiv München
Der Promenadeplatz im Jahr 1865 hatte zwar schon seine Grünanlage in der Mitte des Platzes, allerdings waren die Straßen damals weder geteert oder gepflastert noch besonders befestigt. An Trambahn dachte noch niemand.
An der Stelle des heutigen Platzes standen ab dem 15. Jahrhundert die städtischen Salzstadel, die 1778 abgerissen wurden. Der dadurch entstehende Platz wurde zunächst als Paradeplatz genutzt und benannt und 1804 zu einer Grünanlage umgestaltet. Seinen gegenwärtigen Namen trägt er seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts. Das Bild zeigt den westlichen Teil mit Salzstadel.

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Freisinger Tageblatt vom 15.9.1876
Das dürfte der älteste Gleisplan der Münchner Trambahn überhaupt sein: datiert für die Vorlage beim Magistrat am 20.Februar 1875 ist dieser Plan Teil der Bewerbung des Belgiers Otlet für den Bau einer Pferdebahn in München.
Am 26. März 1876 schloss der Münchner Bürgermeister von Erhard mit Otlet einen noch zu genehmigenden Vertrag durch den Magistrat ab. Otlet erhielt eine Konzession auf 30 Jahre, wobei ein Liniennetz, bestehend aus zwei Linien, durch die Stadt geführt werden sollte.
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Die West-Ost-Linie: Nymphenburger Schlossallee – Neuhausen – Nyphenburger Straße – Stiglmaierplatz – Dachauer Straße – Bahnhofplatz – Karlsplatz – Sendlinger-Tor-Platz – Müllerstraße – Fraunhoferstraße – Klenzestraße – Gärtnerplatz – Rumfordstraße – Zweibrückenstraße – Ludwigsbrücke – Rosenheimer Straße – Bahnhof Haidhausen (heute: Ostbahnhof)
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Die Nord-Süd-Linie: Großer Wirt Schwabing (heute Münchener Freiheit) – Schwabinger Landstraße (heute: Leopoldstraße) – Ludwigstraße – Odeonsplatz – Brienner Straße – Lenbachplatz – Karlsplatz – Bahnhofplatz – Bayerstraße – Hackerberg (Theresienhöhe)
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Außerdem war ein Betrieb im 10-Minuten-Takt vorgesehen, wobei an den Bahnhöfen stets Anschluss zu den Zügen gewährleistet sein sollte. Die Stadt München beanspruchte für die Benutzung städtischen Grundes 1% der Bruttoeinnahmen. Am 20. Mai 1876 erteilte König Ludwig II. die Konzession und am 23. Juni 1876 wurde der Vertrag unterzeichnet. Schon im Juli begannen die Bauarbeiten für die erste Teilstrecke vom Promenadeplatz zur Nymphenburger Straße, wobei an den Endpunkten keine Kehrschleifen, sondern nur Umsetzgleise vorgesehen waren.
Am Promenadeplatz hat am 21.Oktober 1876 die Münchner Trambahngeschichte begonnen.
Damals konnte die Pferdetram auf der 2.800 Meter langen West-Ost-Linie zwischen dem Burgfrieden an der Nymphenburger- /Maillingerstraße und dem Promenadeplatz ihren Betrieb aufnehmen. Eine Fahrt dauerte etwa 20 Minuten, wobei die Pferdebahn eine Reisegeschwindigkeit von zwei bis drei Stundenkilometern erreichte. Gefahren wurde zwischen 7:30 Uhr und 21:30 Uhr im 10-Minuten-Takt, zu bestimmten Zeiten auch alle fünf Minuten. Otlet hatte seinen Betrieb auf dieser sogenannten „Weißen Linie“ mit acht geschlossenen, ca. sechs Meter langen, zweiachsigen Wagen, die von der Fa. Henry Plas in Curagham bei Brüssel gebaut worden waren, aufgenommen. Sie boten Platz für 24 Fahrgäste, davon 12 auf Sitzplätzen, und trugen eine weiß-blaue Lackierung mit der Aufschrift „Münchener Tramway Ed. Otlet“.

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Landshuter Zeitung vom 24.10.1876
Am Promenadeplatz steht 1880 eine Pferdebahn mit einem Sommerwagen abfahrbereit Richtung Nymphenburg.

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Die gleiche Szenerie 1880, allerdings aus einem anderen Blickwinkel und mit einem geschlossenen Pferdebahn-Wagen.
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Häuser am Promenadeplatz
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Im Bild oben auch die vornehme Weinhandlung von Franz J. Leibenfrost & Cie, heute (1898) sogar mit Chef vor der Türe. Telefon hat man auch, damals reichte vierstellig für ganz München.
Das Ministerium des kgl. Hauses und des Äußeren (ehemaliges Montgelas-Palais) am Promenadeplatz

Das Maffei-Palais war dann auch namensgebend für die anschließende Straße.


Das Hotel "Bayerischer Hof" hatte 1876 schon 100 Fremdenbetten, wie man das damals formulierte und hatte fast genau gegenüber Konkurrenz im Hotel Max Emanuel mit seinem Cafe und Restaurant. Da kam eine direkte Pferdebahn-Verbindung zum Bahnhof gerade recht.
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Der Promenadeplatz war der vornehme Teil der Stadt und hatte neben Palais und großen Hotels auch hochwertige Einkaufsläden auf beiden Seiten der Mittelinsel.
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