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FAHRZEUGGESCHICHTE ARBEITSFAHRZEUGE

In den Jahren 1927/28 bauten die Städtischen Straßenbahnen München ihren Triebwagen Nr. 495, den sie im Jahr 1912 von der Fa. MAN erhalten hatten, komplett zu einem besonderen Spezial-Triebwagen um: der weltweit ersten Straßenbahn-Wanderbücherei.

Man modernisierte den Wagen ähnlich dem Typ D und baute im Wageninneren Bücherregale sowie Blechtafeln in die Fensteröffnungen ein. Ab dem 13. Februar 1928 fuhr das nun mit der Nr. 24 bezeichnete Fahrzeug für die Städtische Leihbücherei und hatte auf Abstellgleisen in mehreren weiter außen liegenden Stadtvierteln regelmäßige Bücherausgabezeiten. Nachahmer fanden sich nur in Budapest (1945-1969) und dem kanadischen Edmonton (1941-1956).

Aufbau von: Rathgeber, München (1912); umgebaut durch städt. Straßenbahnbetriebe München (1927/28) 

Fahrgestell von: Böker, Remscheid (1908)

Der Triebwagen 2903 wurde im Januar 1999 ausgemustert und in den Historischen Wagenpark eingereiht.

Gebaut von: Schörling, Hamburg (1958)

Beschafft als M 4.65 Triebwagen. Umgebaut zum Fahrschulwagen als Ersatz für den ausgemusterten Sch 1.62 Nr. 2923.

Gebaut von: Waggonfabrik Rathgeber, München Moosach (1957); Umbau Stadtwerke (1977);

Gebaut von: Waggonfabrik Uerdingen (1949)

Der Salzsolewagen, Tw 2930, wurde im Jahr 2001 ausgemustert und  in den Historischen Wagenpark eingereiht.

Gebaut von: Waggonfabrik Uerdingen (1949)

Die Salzstreutriebwagen des Typs SA 2.30 mit den Wagennummern 2930 und 2931 wurden 1973 bis 1975 in der Hauptwerkstätte der Verkehrsbetriebe aus den Heidelberger-Triebwagen 748 und 743 (Typ J 2.30) umgebaut.

Gebaut von: MAN, Nürnberg (1926), Umbau Verkehrsbetriebe (1961)

Auch heute wird er zur Fahrdrahtkontrolle und Abnahmefahrten nach Fahrleitungs-arbeiten und Fahrleitungsneubauten eingesetzt und hat durch seinen seit einigen Jahren nachgerüsteten Schneepflug teiweise die Aufgabe der verschrotteten sp 2.55 übernommen. Er ist der letzte aktive Maximumtriebwagen der MVG.

Aufbau von: Stadtwerke München, Verkehrsbetriebe (1966) 

Fahrgestell von: MAN, Nürnberg (1926)

Während der Triebwagen 2945 im Jahre 1982 verschrottet wurde, bleibt der Triebwagen 2946 als historischer Triebwagen erhalten. Im stillgelegten Betriebshof 3 leistete das voll funktionstüchtige Fahrzeug noch lange Zeit wertvolle Dienste beim Rangieren der Museumsgarnituren.

Aufbau von: RAW Neuaubing (1943); Fahrgestell von: MAN, Nürnberg, Schöndorff, Düsseldorf oder Linke-Hofmann-Lauchhammer, Breslau(1925/26)

Der Triebwagen 2973 wurde für Rangieraufgaben von Eisenbahnwagen im Gelände der HW umgebaut und präsentiert sich heute in diesem Zustand als Rangierwagen.

Aus Kriegsverlusten 1942 und 1943 wurden die Niederbordwagen 2501 - 2520 und 2526 - 2540 wieder aufgebaut. Der Wagen 2501 kam im Tausch gegen den Pferdebahnwagen 2935 nach Nürnberg und wurde dort zum Arbeitsbeiwagen A 413.

Aus Nürnberg konnte das Fahrwerk nach München zurück geholt werden.

Langfristig soll auf diesem c 1.26 Fahrwerk wieder ein Beiwagen des Typs c 1.26 rekonstruiert werden.

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Aufgebaut von: RAW Neuaubing (1944); Fahtgestell: Böker, MAN Nürnberg (1910)

Aufbau von: Rathgeber, München (1929); 

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Beschafft als Niederbordwagen, wie 3922. 1960 mit einem Tank versehen und als Unkrautvertilgungswagen eingesetzt. In diesem Zustand ist er erhalten..

Aufbau von: Rathgeber, München (1929)

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Beschafft als Niederbordwagen. Nach seiner Ausmusterung beim DSM in Hannover erhalten. In restaurierungswürdigem Zustand nach München zurück geholt. Zur Zeit in Aufarbeitung.

Umgebaut aus dem ehemaligen Postbeiwagen 2801. Der Aufbau ist weitgehend original erhalten und läßt u.a. die vier Abteile für die Postkarren noch deutlich erkennen.

Umgebaut von: Stadtwerke München 1960

ex Postwagen p 2.48, gebaut von MAN 1928

Aufbau von: Rathgeber, München (1928); 

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1928 wurden 10 Salzwagen des Typs s 3.50 beschafft. Davon wurden 6 Wagen im Krieg so stark beschädigt, dass sie 1944 bei Rathgeber und im RAW Neuaubing neu aufgebaut werden mussten. Wagen 3908 ist einer der 4 orginal erhaltenen Salzwagen, die Auffbauform ist leider nicht mehr erhalten.

Ab 1976 wurden die Schneepflüge nach und nach abgestellt; drei gelangten an das Hannoversche Straßenbahnmuseum. Seit 1996 ist nur mehr der im historischen Wagenpark eingereihte Wagen 3942 betriebsfähig.

Aufbau von: Stadtwerke München, Verkehrsbetriebe (1960);

Fahrgestell von: Rathgeber, München (1940)

Zu den wenig bekannten Kuriositäten der Münchner Trambahn zählt sicherlich dieses Fahrzeug: Auf ein motorloses Maximum-Drehgestell Typ 8 wurde von den Verkehrsbetrieben Ende der 1960er Jahre der Messwagen 3998 aufgebaut. Es diente dabei (in der Vor-GPS-Ära) als fahrbarer
Kilometerzähler zur präzisen Vermessung der Gleislängen des Münchner Trambahnnetzes. Die
Messdaten wurden dabei von einer Aufzeichnungsanlage in dem führenden Triebwagen ausgewertet. Zunächst verwendete man dafür einen Werkstätten wagen vom Typ G, nach deren Ausmusterung erhielt der Messwagen eine Kompaktkupplung und konnte nun auch hinter M-Triebwagen eingesetzt werden.

Messwagen Typ me 1.8, Wagennr. 3998

Aufbau von: Rathgeber, München (1929); 

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VW Steiger Wagen

Offenes Erstaunen bei den Besuchern des MVGMuseums
ruft oftmals der orange lackierte VW-Bulli
T2-Pritschenwagen mit seiner Ruthmann-Steiger-
Arbeitsbühne hervor.
Das aus dem Jahr 1974 stammende Fahrzeug
diente den Stadtwerken München bis zum Jahr
2010 als flexibles Gefährt zum Arbeiten etwa an
Beleuchtungskörpern oder Hochbauten.

Oberleitungsturmwagen Typ KHD

Neben den schienengebundenen Arbeitswagen der Münchner Trambahn besaß vor allem die
Fahrleitungswerkstätte eine Vielzahl von LKW, die als Turmwagen verwendet wurden.
Das älteste erhaltene Fahrzeug dieser Sparte ist ein Oberleitungskontrollwagen des Herstellers Klöckner-Humboldt-Deutz A.G,. Werk Ulm vom Typ LKW Mercur. Der Montage-turmwagen Typ K wurde von Klöckner-Humboldt-Deutz ab 1961 gefertigt. Die zur damaligen Zeit prägnante „Aligator“-Haube war lange Jahre das Merkmal dieser LKW-Klasse. Diverse Verkehrsbetriebe hatten dieses Fahrzeug mit unterschiedlichen Ausrüstungen im Einsatz.

Hersteller: Klöckner-Humboldt-Deutz A.G,. Werk Ulm

Oberleitungsturmwagen Typ Mercedes Benz

Für die Instandhaltung der Fahrleitung werden natürlich für diese Aufgaben ausgerüstete Fahrzeuge vorgehalten. Während es früher überwiegend
schienengebundene Fahrzeuge waren, besteht die Flotte der Fahrleitungsmeisterei der SWM heute aus LKW. Seit 1908 finden sich derartige LKW-Turmwagen im Bestand der Verkehrsbetriebe; ein Exemplar von
Mercedes aus dem Jahre 1980 kann im MVGMuseum besichtigt werden. Heute sind die Zwei-Wege-LKW 2947 (Baujahr 2011) und 2949 (Baujahr 2001), gebaut von Mercedes-Benz und Schörling, im Bestand der SWM / MVG.

Sand-LKW Typ Mercedes Benz

Im MVG-Museum erfahren die Besucher, was ein Kugelblitz mit dem Bremsverhalten von Trambahnen zu tun hat: Denn „Kugelblitz“ wurde der Mercedes Sandsilo-Wagen, Baujahr 1964, wegen seines kugelförmigen Siloaufbaus genannt. Darin wurde der Bremssand für die Trambahnen zu speziellen an den Endhaltestellen aufgestellten Vorratsbehältern transportiert, an denen die Trambahner ihre Sandvorräte auffüllen. Dieser Sand
wird vom Wagenführer per Knopfdruck auf die Schienen gestreut, wenn eine Trambahn auf
glitschigen Schienen beim Bremsen ins Rutschen kommt.

Gleichrichterwagen

Gleichrichter werden in der Elektrotechnik und Elektronik zur Umwandlung von Wechselspannung in Gleichspannung verwendet. Bei der Münchner Trambahn dienen Gleichrichter zur Versorgung des Fahrstroms. Vom Gleichrichterunterwerk aus wird
der Fahrstrom über Erdkabel auf mehrere Speisepunkte der Fahrleitung verteilt.
Der Gleichrichter-Anhänger des Herstellers PETBAUER, Köln, besitzt eine elektrische Ausrüstung von Brown Boveri und wurde bei den Stadtwerken München als Gleichrichterwagen Nr. 4 geführt. Das als Typ 2 W 10 bezeichnete Exponat hat ein
zulässiges Gesamtgewicht von 13,2 Tonnen und war zuletzt nahe des Bavaria-Filmplatzes (Linie 25) im Einsatz.

Fahrkartenverkaufsanhänger

Zum Umfeld der Münchner Trambahn gehören auch Fahrgast-Information und Fahrkartenverkauf. Dafür beschaffte man 1966 einen mobilen Fahrkarten-Verkaufsanhänger beim Hersteller Westfalia-Werke,
Wiedenbrück (Franz Knöbel & Söhne KG). Das in den klassischen Münchner Trambahnfarben Weiß-Blau gehaltene Gefährt besitzt ein zulässiges
Gesamtgewicht von 1,2 Tonnen und war bis 1990 im Einsatz. Heutzutage dient ein Sprinter als sogenanntes MVG-Infomobil dem selben Zweck.

Toilettenwagen

Ein weiteres kurioses Unikat des historischen Fuhrparks stellt der mobile Toilettenwagen dar. An Endhaltestellen, bei denen aus baulichen Gründen zumindest vorübergehend keine feste Toilette errichtet werden konnte, oder auch während längeren Zeiträumen von Umbauten derartiger ortsfester Einrichtungen, fanden diese Fahrzeuge Verwendung.
Für den aus dem Jahr 1963 stammenden Toilettenanhänger, der zum Museumsbestand zählt,
ist eine Verwendung an der Endhaltestelle Alemannenstraße der Buslinie 52 belegt.
Leider sind sonst nur wenige Informationen zu dem Gefährt bekannt, auch der Hersteller ist leider nicht bekannt.

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