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Stadtarchiv zwischen den Wellen


Ich bin ja ein recht fleißiger Archiv-Wurm mit regelmäßigen Besuchen in Stadtarchiv, Staatsarchiv München, Bayerisches Hauptstaatsarchiv und Staatsbibliothek und weiteren Institutionen. Auch wenn in den Lesesälen dort sehr effektive und umfangreiche Hygienekonzepte, die jeden Supermarkt um Längen schlagen, umgesetzt sind, war bis vor 2 Wochen eine Komplettschließung erfolgt. Dann war es nicht ganz so leicht Termine zu bekommen und gestern konnte ich dann wieder mal in den verstaubten Akten der Münchner Trambahngeschichte graben.

Die Themen sind spannend und geben einen tiefen Einblick in Planungen, Erbauung, aber auch Verwaltungsabläufe dieser Epoche.

Die Bürokratie war enorm zu dieser Zeit und es sich wurde ganze Absätze lang in Ehrerbietungen ergossen, die vermutlich damals schon halbherzig waren "...erlauben uns untertänigst auf Knien dem Herrn Kurfürst Hochwohlgeboren eine Frage vortragen zu dürfen...". Leider kann ich die in alt-deutsch geschriebenen Texte nur schwer lesen, - ich lernte zwar noch Sütterlin in der Schule und übte mit meiner Großmutter, aber das ist auch länger wie ein halbes Jahrhundert her. Dafür haben wir Gert v. Rosen, ein sehr umtriebiges Mitglied unserer Werkstattgruppe, das inzwischen über 3000 Seiten Sütterlin-Texte übertragen hat und vermutlich gerade ein Buch über Verwaltungsvorgänge im 19. Jahrhundert verfasst. Und Schriftstile, - ab und zu steht "Sauklaue!" bei den Übertragungen.


Die Ergebnisse unserer Recherchen könnt ihr immer wieder in den verschiedenen Rubriken auf unserer Webseite finden oder im Trambahn-Journal. An dieser Stelle ein großer Dank an die vielen äußerst bemühten Archiv-Mitarbeiter bei Stadt & Land, wenn wieder die Türe aufgeht und es heißt:"...da kommt ja wieder unser Trambahner"


Ab einer Inzidenz für München von über 100 schließt das Stadtarchiv wieder, - heute sind wir bei 89....

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