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Der Weg ist das Ziel(-Schild)


Wenn man bei uns in den Keller geht, dann findet man Unmengen von Zielschildern für die Trambahnen für die Unmengen an Zielen, die die Trambahn angefahren hat. Die Zielschilder haben sich über die Jahrzehnte verändert und das abgebildete Schild ist für einen M-Wagen, der sein Schild von vorne beleuchtet. Es stammt vom Olympiabetrieb 1972.

Die Vorkriegswagen hatten Zielschilder aus Milchglas, die von hinten beleuchtet wurden. Dazu waren 3 Glühbirnen in dem Lichthasten installiert.


Vor unserem Museum steht der TW 532, ein knackiger E-Typ Baujahr 1926, und für dieses an so prominenter Stelle stehendes Fahrzeug suchten wir den nächsten Zielschild-Endpunkt in der Nähe aus: Schwanseestraße. Da es aber ein alter Wagen ist, kommt nur die alte Bezeichnung "Friedhof am Perlacher Forst" in Frage. Klar, dass gerade dieses Ziel nicht in unserem Lager zu finden ist. Gut wenn unser Archiv-Chef Klaus Onnich in seinen Fotokisten gute Bilder findet, Um einen Nachbau der Schilder zu ermöglichen. Das Bild zeigt dem TW 676 mit Linie 7 & Perlacher Forst. Das Bild ist für uns doppelt interessant, da wir gerade den TW 676 alias TW 2970 frisch lackiert im Arbeitsstand stehen haben und ihn aufrüsten zum Museums-Zustand.

Um diese Schilder nachzubauen, wie hier für den "Herkomerplatz", muss man Vektor-Grafik-Vorlagen produzieren. Zwar haben wir einen recht nahe dem Original kommende Computerschrift-Type in "DIN Condensed" gefunden, aber jeder Buchstabe braucht eine individuelle Nacharbeitung und verschiedene Varianten. Das "t" z.B. gibt es mit Füßchen und ohne. Das Vektorformat ist Bedingung, um diese Buchstaben später aus einer Folie auszuschneiden. Die Messerchen des Schneidplotters müssen Wege beschreiben, da nutzen Pixel nichts.

Das Vektorformat besteht eigentlich nur aus einer ASCII-Wertesammlung, - also z.B. den X und Y-Koordinaten und der Beschreibung der Verbindung zum nächsten Punkt, direkt oder mit Kurve etc.


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....und so weiter, so sieht das dann etwas verwirrend aus.

Jetzt kommt der Schneidplatter ins Spiel, der kann sowas lesen und schneidet in unserem Fall aus einer schwarzen Folie die Buchstaben auf 0,1mm genau aus. Diese Schrift wird dann über eine Transferfolie aufgenommen und auf unsere millimetergenau zugeschnittenen Plexiglas-Milchglasscheiben übertragen.

Wie z.B. das Originalschild "Ramersdorf" bekommt diese Scheibe dann oben und unten noch ein Metallprofil zur Versteifung und zum Schutz.



Schon ist unser neues Zielschild fertig für den Triebwagen vor dem Museum. Der Nummernkasten wird nachgereicht, da bin ich nächste Woche in der Metall-Werkstatt, die uns den Nummerkasten baut.


Wieder ein kleines, aber feines Stück geschaffen für unsere historischen Wagen.


Wenn das Museum das nächste Mal wieder öffnen darf, könnt ihr das neue Schild sehen.



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