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Bestand vieler Münchner historischer Trambahnen gefährdet


Die Trambahn hat in München über die Jahrhunderte die Stadtgeschichte prägend mitgestaltet und Menschen und Stadtteile verbunden, beginnend in Zeiten, wo das Auto noch nicht mal erfunden war, war für viele Menschen die einzige Möglichkeit, zur Arbeit zu kommen, Freunde zu treffen, einzukaufen, - um die Trambahnstrecken entstand Wohnviertel und immer war die Trambahn, später unterstützt von Bus und U-Bahn, eine Lebens-Schlagader unserer Stadt München.

Unser Verein der Freunde des Münchner Trambahnmuseums ist in großer Sorge um einen großen Teil des historischen Wagenparks. Leider können im MVG-Museum bei weitem nicht alle Fahrzeuge ausgestellt werden. Unser Bestreben ist es, wohl ausgewählt und historisch begründet die komplette Linie der Fahrzeuge der Münchner Trambahngeschichte von der Pferdebahn bis zum Avenio darzustellen. Dazu haben wir bereits vor 3 Jahren ein Fahrzeugkonzept entwickelt und dessen Umsetzung darin genau beschrieben. Die Online-Version finden sie hier auf unserem großen trambahn.de Internetauftritt, die umfangreichere Printversion schicken wir Ihnen gerne nach Bestellung über fmtm@tram.org

Die Werkstattgruppe unseres Vereins der Freunde des Münchner Trambahnmuseums leistet Jahr für Jahr über 1000 ehrenamtliche Arbeitsstunden, um sich um die historischen Trambahnwagen egal ob im Besitz der Stadt München oder unseres Vereins zu kümmern und sie zu erhalten und stolz den Besuchern des MVG-Museums präsentieren zu können wie z.B den Fahrschulwagen TW 2924, der hier im Museum gerade demontiert wird zur Behebung von Schäden und Neulackierung.

Die Probleme des Verbleibs der Hälfte des Bestandes an historischen Trambahnen in München sind durch die Bebauungspläne für das Areal an der Hauptwerkstätte an der Ständlerstraße aufgekommen. Unser Verein bekam die mündliche Mitteilung, dass alle in der sogenannten "Gleisbauhalle" zwischengelagerten Fahrzeuge für die Bauzeit auf diesem Gelände ab Ende 2022 verschwinden müssen. Da diese Wagen zum überwiegenden Teil der Wagen von der Stadt München angeschafft wurden und so in deren Besitz sind, hatte ich mit den Stadträten der Stadt München Kontakt aufgenommen, um Unterstützung für den Erhalt der Wagen zu bekommen. Wenn im Rahmen der Flächen-Nutzungs- und Bebauungsbeschlüssen im Stadtratsplenum verhandelt wird, könnte man doch den essenziellen Teil dieser Sammlung mit einbeziehen in die Planung, zum Beispiel mit einem ca. 1000qm großen Stellplatz bei ca.170.000qm Gesamtfläche.

Momentan stehen 16 Trambahnwagen im Museum und weitere 16 Wagen in der sogenannten "Gleisbauhalle" auf dem Gelände an der Ständlerstraße. Nicht zu unterschätzen ist das Ersatzteillager dieser insgesamt 32 Trieb-,Bei- und Arbeitswagen, das auch in der Gleisbauhalle und anderen Gebäuden eingelagert ist und von uns sortiert, gelistet und gepflegt wird und unerlässlich ist zur Instandhaltung der Wagen.

Das Lager beginnt im 19.Jahrhundert. Unser Werkstattmeister Thomas Götz zeigt hier Teile aus einem Satz von über 360 Holzmodeln, Gussformen für den Z- und A-Wagen, mit dem wir annähernd komplette Maximum-Drehgestelle, Bremsleitungen und Zubehörteile aus dem vor-vorigen Jahrhundert nachbauen könnten, - nach Expertenmeinung unendlich wertvolle Schätze und Zeugnisse aus der ersten industriellen Entwicklung in Deutschland.

Auch diese Lager mit unwiederbringlichen Ersatzteilen der historischen Trambahnflotte Münchens suchen sowohl eine Zwischenlösung während der Bauzeit als auf einen endgültigen Platz für die Zeit danach. Das geht vom Fahrschalter, ganzen Achsen & Motoren, Stromabnehmern bis hin zu jedem noch originalverpackten Blinkerlämpchen der Vorkriegs-Triebwagen. Die technischen Lager könnte man in einigen Containern verpackt gut während der Bauzeit auf dem Gelände zwischenlagern.

Was können wir uns an Lösungen vorstellen? Es muss auf alle Fälle der Erhalt aller Fahrzeuge und der technischen Lager und des größten Trambahnarchivs Deutschlands, geleitet von unserem Chefarchivar Klaus Onnich, Autor vieler Münchner Trambahnbücher, gesichert werden. Dazu stünde der vordere historische Bau (1919) der Hauptwerkstätte mit seiner großen Halle und vielen angeschlossenen Arbeitsräumen zur Verfügung. Er ist für Depotbetrieb & Werkstätten ob seiner baulichen Gegebenheiten ungeeignet, für Museumszwecke aber ideal. Man könnte in historischer trambahn-geprägter Umgebung die dazugehörigen Fahrzeuge komplett präsentieren, einen Arbeitsstand für die Restaurierungsarbeiten weiter vor Ort betreiben abgekoppelt vom Eventbetrieb, mit dem das Trambahnmuseum heute im kleineren alten Nebenraum konkurrieren muss. Auch hätten dort die Busse des OCM in dieser Nahverkehrsumgebung genügend Platz. Der umtriebige Omnibus Club München ist mit uns Partner im MVG-Museum und mit seiner Flotte an historischen Bussen ebenso betroffen von den Plänen.

Zu den akut betroffenen Fahrzeuge gehört auch der TW 102, der Tatzelwurm , den unser Verein vor 5 Jahren wieder nach München zurückführen konnte und der jetzt für die Bauzeit auf dem Areal an der Hauptwerkstätte ein Asyl sucht.


Wir setzen uns mit allen Mitteln dafür ein, diese Wagen & Lager zu erhalten. Wird sind mit dem Stadtrat im Gespräch. Wir werden versuchen, ich Gesprächen mit der MVG/SWM tragfähige Lösungen zu erarbeiten und hoffen, möglichst viele Wagen für die Münchner Zukunft erhalten zu können.


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