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Mitte des 19. Jahrhunderts gab es den Stadtteil West-Schwabing praktisch nicht, die Verkehrsachsen waren die Schleißheimer Straße und die Schwabinger Landstraße Richtung Pfaffenhofen. An der Stelle des zukünftigen Kölner Platzes und des Schwabinger Krankenhauses weideten noch die Schafe. 

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© Stadtarchiv München

Kölner Platz

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Seit 1899 wurden von der Stadtverwaltung München Grundstücke für den Bau eines Krankenhauses in Schwabing gekauft. 1904 wurden die Baupläne von Richard Schachner genehmigt und im selben Jahr mit den Bauarbeiten begonnen. Am 18. Januar 1909 nahm das damalige Städtisches Krankenhaus München Schwabing (mit Haupthaus, Kochgebäude und katholischer Hauskirche Heilig Kreuz) mit 157 Betten seinen (etwas notdürftigen) Betrieb auf. Die restlichen Gebäude wurden in den folgenden vier Jahren im sogenannten Pavillonstil errichtet. Für das Klinikum wurde im Jahr der Eröffnung die Straßenbahn von der vorherigen Endhaltestelle am Parzivalplatz bis zum Kölner Platz direkt vor dem Haupteingang verlängert. Am 1.2.1910 ging die Strecke Parzivalstraße zwischen Leopoldstraße und Kölner Platz vom Feilitzschplatz kommend in Betrieb. Baubeginn für diesen Abschnitt war der 10.11.1909.

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© Stadtarchiv München

Ein seltenes Bilddokument der Baustelle des Schwabinger Krankenhauses 1910.

Der Kölner Platz bekam seinen Namen schon 1906 bei der Erschließung des Geländes, das damals reichlich weit vor der Stadt lag. Zu dieser Zeit dachte noch niemand an eine Trambahn durch die Belgradstraße vom Kurfürstenplatz kommend, es gab keinen Scheidplatz und die Belgradstraße war unbedeutend. Vorläufig bekam der Endpunkt der Trambahn nur eine Weiche zum Umsetzen der damals üblichen Zweirichtungsfahrzeuge. Die Strecke führte durch die Leopoldstraße, die gerade noch "Schwabinger Landstraße" hieß und der Weg von München nach Ingolstadt war.

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Unser Stadtplan von damals zeigt auch gut den Bebauungsplan für das Gebiet südlich des Schwabinger Krankenhauses: die bis dahin bestehenden Wiesen und Acker mit verschiedenen Trampelpfaden dazwischen wurden nach und nach städtisch bebaut, auch angefeuert durch den neuen Trambahnanschluß an die Großstadt.

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 © Stadtarchiv München 

Sinnloses Wissen: die Hörwarthstraße ist benannt nach Hans Friedrich Hörwarth von Hohenburg, erstmals erwähnt 1577, gestorben 1598 und fiel durch verschiedene Berufe auf z.B. als​ Jurist ; Kämmerer ; Stallmeister des Herzogs Ferdinand von Bayern ; Publizist ; Stadtrichter ; Landrichter in Schongau ; Richter bei Hexenprozessen, - das nennt man mal eine große Karriere.

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© Stadtarchiv München

Bild aus dem Jahr 1910: die unverstellte Gesamtansicht des neu geschaffenen Gebäudekomplex des Schwabinger Krankenhaus.

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© Stadtarchiv München

Vermutlich galt der Augenmerk dieses Bildes dem Radfahrer: ein Trambahnzug im Hintergrund unterwegs 1912, Aufnahmeort ist auf der Höhe der Johann-Fichte-Strasse stadtauswärts.

Noch im Eröffnungsjahr der Strecke im Jahr 1910 bekam die Endhaltestelle Kölner Platz am 21.10.1910 seine erste Schleifenkonstruktion.

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Originaldokument aus dem Jahr 1913: Fahrgastermittlung der Strecke von der Münchner Freiheit zum Kölner Platz und Andeutungen zu eine Strecke durch die Belgradstraße.

© Stadtarchiv München

© Stadtarchiv München

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Zwei Flugaufnahmen zeitlich etwas versetzt erstellt: einmal noch mit Stumpfgleis und das zweite Mal schon mit der neugeschaffenen Schleife. Hauptmotiv war aber wohl eher das neue Krankenhaus. Die Parzivalstraße war noch weitgehend unbebaut wie auch die Hörwarthstraße.

© Archiv FMTM eV.

© Stadtarchiv München

Der C 1.6-Tw 488 mit Fahrpersonal am Kölner Platz im Jahr 1912 vor seiner Fahrt auf der Linie 26 zum Tiergarten, wie der neu eröffnete Tierpark Hellabrunn damals noch hieß. Der Verein „Zoologischer Garten München e.V.“ eröffnete 1911 die erste Version eines Zoos für München. Bereits 1922 musste der Tierpark jedoch wegen Geldmangels aufgrund der Inflation wieder schließen und wurde erst 1928 als "Tierpark Hellabrunn" neu gegründet.

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© Archiv FMTM eV.

C 4.5-Tw 442 am Kölner Platz im Jahr 1914: die C 4.5-Triebwagen waren 1910 eine Serie der C-Triebwagen, die sich durch die größeren Fenster von den Serien-Kollegen unterschied. 1931 wurden sie in D-Triebwagen umgebaut wurden. 

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© Archiv FMTM eV.

Erneut eine Baustelle auf dem Kölner Platz: die alte Schleife wurde zu klein und vom 27.11.1925 bis 04.04.1926 wurde eine größere Schleife mit Hinterstellgleich auf dem Kölner Platz geschaffen und am 4.4.1926 in Betrieb genommen.

Ein Dreiwagenzug fährt im Jahr 1929 in die neue Wendeschleifenanlage des Kölner Platz ein.

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© Archiv FMTM eV.

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© Archiv FMTM eV.

Das Bild  von 1941 zeigt die Durchhalteparolen dieser Zeit.

Das Schwabinger Krankenhaus wurde weitgehend verschont bei den Luftangriffen und wurde ab 1945 von den Amerikanern betrieben mit Ausnahme der Kinderklinik, die in städtischer Verwaltung bleiben durfte. 

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© Stadtarchiv München

Der neue M3-Tw 788, Baujahr 1954, auf der Linie 8 mit Personal an der Endhaltestelle Kölner Platz im Jahr 1954

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Im Jahr 1954 steht auf der Linie 8 der M2-Tw 773 mit Personal an der Endhaltestelle Kölner Platz.

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Die Trambahn auf dem westlichen Ast über die Belgradstraße erreicht den Scheidplatz und ersetzt die Schleife am Kölner Platz: in der Bauzeit vom 16.3.1959 bis 9.10.1959 werden Gleise auf der Strecke Parzivalstraße zwischen Kölner Platz und Scheidplatz verlegt und am 19.9.1959 offiziell in Betrieb genommen.

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© Archiv FMTM eV.

 1959 

 2010 

Der Neubau der Schleife auf dem Scheidplatz im Gleisplan: eine doppelte Schleife bringt genügend Kapazität für die Hauptverkehrszeit und die zwei Hinterstellgleise bieten weitere Reserven an: die kommenden 60er-Jahre und der maximale Ausbau des Trambahnnetzes der Münchner Trambahn werfen ihre Schatten voraus. Der Kölner Platz verliert seine verkehrstechnische Bedeutung. 

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© Archiv FMTM eV.

Einen letzten Höhepunkt erlebt er durch den Bau der U-Bahn in der Ungererstraße und der Führung der Trambahn aus der Ungererstraße heraus hier über den Parzivalplatz und Kölner Platz zum Scheidplatz.

Linienchronik Kölner Platz

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Eine Haltestelle am Kölner Platz hatte die Linie 2 vom 11.04.1965 bis 16.04.1968.

D-Tw 485 auf der Linie2 in der Parzivalstraße vom Kölner Platz kommend einwärts am 25.9.1967

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Die Linie 3 bediente den Kölner Platz vom 06.12.1935 bis 29.04.1945 und wieder vom 19.04.1949 bis zu ihrer Einstellung am 20.04.1968.

Ein Wagen der Linie 3 steht im Winter 1936 abfahrbereit am Botanischen Garten mit Zielschild "Kölner Platz" .

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Die wegen des U-Bahnbaus aus der Ungererstraße vertriebene Linie 6 bekam vom 14.08.1967 bis zum Tag der U-Bahn-Eröffnung am 19.10.1971 Asyl am Kölner Platz.

Auf der Linie 6 heute der M4-Tw 945 + m4-Bw vom Kölner Platz kommend am Parzivalplatz einwärts am 21.6.1971

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Die Linie 8 startete nach dem Krieg ab 06.07.1945 am Kölner Platz bis zum 07.10.1946. Ab 05.05.1947 bis 19.04.1949 und  02.11.1950 bis 19.09.1959 ging es für die Linie 8 nochmal über den Kölner Platz.

TW 507 im November 1952 an der Haltestelle Parzivalplatz vom Kölner Platz kommend.

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Startlinie am 01.02.1910 am Kölner Platz war die Linie 13 bis zum 01.08.1912.

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© Archiv FMTM eV.

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Zum Tierpark konnte man ab dem 01.08.1912 bis 1924 mit der Linie 26 fahren und danach bis  zum 03.04.1926 um Feilitzschplatz.

C 4.5-Tw 442 am Kölner Platz im Jahr 1914: die C 4.5-Triebwagen waren 1910 eine Serie der C-Triebwagen, die sich durch die größeren Fenster von den Serien-Kollegen unterschied. 1931 wurden sie in D-Triebwagen umgebaut wurden. 

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© Archiv FMTM eV.

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