Vogelweideplatz
Der Platz wurde 1900 nach dem deutschsprachiger Lyriker des Mittelalters Walther von der Vogelweide (um 1170 – um 1230) benannt.


© Stadtarchiv München

Der Name Steinhausen gründet auf den vielen Ziegeleien in diesem Bereich, wie man auch auf unserem Stadtplan von 1859 sehen kann: München baute und baute und so wurden sehr viel Ziegelsteine gebraucht. Der Burgfrieden war noch weit entfernt, Steinhausen wurde erst am 1. Juli 1913 zu München eingemeindet. Der Lehmboden in diesem Bereich bot eine gute Grundlage für die Ziegelbrennereien. Gegen Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Prinzregentenstraße bis zum Vogelweideplatz ausgebaut, und die Ziegeleien wurden stillgelegt. Um die stillgelegten Ziegeleien herum entstanden Einfamilienhäuser und Wohnblöcke. Auch nach Abriss der Ziegeleien blieb der Vogelweideplatz unbebaut.
Im Juni 1898 flog das königliche Luftschiff-Batallion über diesen Bereich von München und machte dieses Bild, das sehr gut die Bausituation rund um die Äussere Wienerstraße bis zum Vogelweideplatz zeigt.

Gaswerk
Ostbahnhof
Vogelweideplatz
© Stadtarchiv München
Im Jahr 1880 entstehen Gaswerke in München, da über einen Gasgarantievertrag die Versorgung mit elektrischem Strom stark reglementiert wurde. Auf dem vom „Gas-Konsortium“ aufgekauften Grund entsteht das „Gaswerk am Kirchstein in Steinhausen“. heute steht auf diesem Grund der Trambahn-Bahnhof 2 an der Einsteinstraße.

© Archiv FMTM e.V.

Grillparzerstraße
© Stadtarchiv München
Die Trambahn schleicht sich langsam vom Max-Weber-Platz kommend zum Vogelweideplatz vor: am 2.9.1907 geht der Streckenabschnitt Einsteinstraße (damals noch die Äußere-Wiener-Straße) zwischen Max-Weber-Platz und Grillparzerstraße mit einer Länge von 731 m in Betrieb.
Die großen Gasometer der Gastanstalt am Kirchstein standen direkt neben der Äusseren Wiener Straße. Im Hintergrund kann man am 15.Oktober 1928 einen Triebwagen der Linie 19 an der damaligen Endhaltestelle sehen.

© Archiv FMTM e.V.

© Archiv FMTM e.V.
Das Bild von 15. Oktober 1928 zeigt die alte Endhaltestelle in der Äusseren Wienerstraße (heute Einsteinstraße) kurz hinter der Leuchtenbergstraße, im Vordergrund geht rechts die Steinhauser Straße ab mit einer ersten Tankstelle in Steinhausen damals. Links steht das alte Zollhaus, an den unter anderem der "Pflasterzoll" erhoben wurde für die gepflasterten Straßen in der Residenzstadt München.


Auszug aus der Verordnung über Pflasterzoll vom März 1876.
© GoogleStreetview
Heute sieht es hier etwas anders aus, - aber eine Trambahn fährt immer noch hier. Links steht jetzt der Betriebshof 2 der Münchner Trambahnen.

© Archiv FMTM e.V.
Faszinierender Blick am 15.Oktober 1928 aus der Äusseren Wienerstraße, heute Einsteinstraße in Richtung Osten an die Weggabelung der Landstraßen nach Mühldorf nach links und nach Wasserburg nach rechts. Einen Vogelweideplatz gibt es noch nicht.
Auch dieser Stelle sei ein kleiner Bildervergleich zu heute erlaubt: Selbst Wikipedia bezeichnet den heutigen Vogelweideplatz wie folgt: "Der Vogelweideplatz ist ein reiner Verkehrsknoten und bietet keine Aufenthaltsqualität."

© GoogleEarth
Ab dem 7.5.1929 geht die Strecke dann weiter durch die Einsteinstraße zwischen Steinhauser Straße zur Schleife Vogelweideplatz. Die Bauzeit war vom 21. September 1928 bis zum 7. Mai 1929 und hatte eine Länge von 200 m. Die Schleife hatte zunächst nur ein Hinterstellgleis in Richtung Süden. Am 25.9.1941 erfolgte die Inbetriebnahme eines zweites Abstellgleises.

Am 26.April 1929 wird in der Einsteinstraße kräftig gebaut: die neue Gleislage wird leicht südlich versetzt zur alten Strecke und wird bis zum Vogelweide weitergeführt. In diesem Rahmen wird die Einsteinstraße verbreitert und die beiden Häuser im Bild abgerissen.
