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Häuserschleife Görresstraße, Zentnerstraße, Schleissheimerstraße, Georgenstraße

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Johann Joseph Görres, ab 1839 von Görres, (* 25. Januar 1776 in Koblenz; † 29. Januar 1848 in München) war ein deutscher Gymnasial- und Hochschullehrer sowie katholischer Publizist, der als Naturphilosoph vor allem durch seine vierbändige Christliche Mystik bekannt wurde.

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Georg Friedrich Freiherr von Zentner (* 27. August 1752 in Straßenheim (heute zu Mannheim); † 20. Oktober 1835 in München) war ein deutscher Rechtsgelehrter und bayerischer Staatsmann.

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Am 13. November 1856 ließ der damalige Bürgermeister Kaspar von Steinsdorf im Polizei-Anzeiger offiziell zur Kenntnis bringen, dass durch ein Reskript des Staatsministeriums des Inneren ab dem 21. November 1856 der Verbindungsweg den Namen Georgenstraße erhalten solle. Unklar bleibt dabei die Frage der Namensgebung. Karl von Rambaldi erklärt, dass die Straße in Richtung der ehemaligen Schwimmschule, später Sommerbad am Würmkanal, in der Georgenschwaige im Riesenfeld geführt hätte und leitet den Namen von dieser Schwaige ab.

Last not least: die Schleissheimerstraße führte zum Schloss Schleissheim.

Die Häuserschleife in der Görresstraße, Zentnerstraße, Georgenstraße und Schleissheimerstraße hatte nur eine kurze Lebensdauer. Es wurde Ende des 19. Jahrhunderts dringend eine Trambahnverbindung in den Norden Münchens nach Milbertshofen gesucht, wo sich Industrie ansiedelte und der Transport der Arbeiter dorthin nur zu Fuß, per Fahrrad, - wer es sich leisten konnte, oder per Trambahn erfolgte. Die soeben eingeführte elektrische Trambahn machte nun so lange Überlandstrecken möglich und so wurde fleißig geplant. Zuerst sollte nach der Planung 1898 eine Trambahn vom Stiglmaierplatz durch die Schleissheimerstraße gehen. Diese scheiterte an der Breite der Schleissheimerstraße am Stiglmaierplatz.

1898-03 Trambahnvarianten nach Milbertsh
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Nord

© Stadtarchiv München

Schwabing war schon weit nach Norden gewachsen und eine Trambahnlinie ging bereits durch die Augustenstraße bis zur Theresienstraße und weiter zur Ludwigstraße. Nördlich der Görresstraße war zwar schon das Gebiet parzelliert, aber weitgehend unbebaut. 1898 wurde der Grundstein zur Pfarrkirche St. Joseph gelegt. Am 15. Juni 1902 erfolgte die Weihe durch Erzbischof Franz Josef von Stein. 

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Das Bild von 1900 zeigt noch das Baugerüst an der Josephskirche Der Fotograf steht in der Augustenstraße, die damals in diesem Bereich noch Adelheidstraße hieß.

1900 Josephskirche DE-1992-FS-NL-PETT1-0

© Stadtarchiv München

© Stadtarchiv München

Unsere Städteplaner am Anfang des 20.Jahrhunderts ließen keine Planungsmöglichkeit außeracht: eine Strecke über Josephsplan wurde kalkuliert, aber dann doch nicht gebaut.

Ein paar Monate später am 27.11.1902 wurde die Strecke durch die Görresstraße ab Augustenstraße zur Schleißheimer Straße bis Georgenstraße gebaut und in Betrieb genommen.

Hier pendelt die Linie VIII (Linienfarbe: Rot) ab 27.11.1902 von der Schleißheimer-/Georgenstraße - Görresstraße - Josephsplatz - Augustenstraße zur Theresienstraße im 6-Minuten-Takt mit nur einem einzigen Wagen.

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Dieser Endpunkt bleibt bis zum 1.12.1904, als die eingleisige Strecke mit 4 Ausweichen durch die Schleißheimer Straße ab Georgenstraße über das Nordbad hinaus in Betrieb genommen wird.

Am 21.07.1906 entstand dieses Bild der Josephskirche mit der ersten Trambahnstrecke aus der Augustenstraße in die Görresstraße.

21.07.1906 Josephskirche DE-1992-FS-NL-P

© Stadtarchiv München

Attraktion 1908 am Himmel über der Görresstraße: hinter der Trambahn-Oberleitung fliegt ein Zeppelin über Schwabing.

Maxvorstadt)  Görresstraße  (1909 - 05)

© Stadtarchiv München

Am 5.8.1907 kommt ein Hinterstellgleis in der Verlängerung der Augustenstraße zur Adelheitstraße zwischen Görresstraße und Josephsplatz vor der Kirche mit einer Länge von 193 m dazu.

Durch die Verwendung von Triebwagen mit Beiwagen wird in diesem Bereich eine Schleife notwendig. Am 12.12.1917 geht daher die Häuser-Schleife aus der Görresstraße zurück über die  Zentner- und Georgenstraße zur Schleissheimerstraße in Betrieb. 

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© Stadtarchiv München

1910 Josephskirche DE-1992-FS-HB-XXIII-2

© Stadtarchiv München

1910 steht ein Triebwagen in der Augustenstraße Ecke Zieblandstraße mit Blick auf die Josephskirche.

Auf dieser Postkarte kann man gut die Oberleitung der Hinterstellgleise auf den Josephsplatz erkennen.

Josephskirche DE-1992-FS-PK-STR-03131.jp

© Stadtarchiv München

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© Archiv FMTM eV.

Im März 1920 schoss ein Fotograf dieses wunderschöne Foto an der Kreuzung Augustenstraße und Görresstraße: dem Triebwagen der Linie 7 ist das Liniennummern-Schild etwas verrutscht, der Wagen ist komplett überfüllt und der Schaffner läuft dem Wagenzug hinterher. Deutlich Kann man die damalie Gleisanlage mit den beiden Abzweigungen und den beiden Hinterstellgleisen geradeaus zum Josphsplatz erkennen.

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Nachdem die Linie 17 seit 11.12.1906 bis Schleissheimerstraße/Georgenstraße fährt, ist seit dem 10.06.1907 ihr Endpunkt der Josephsplatz vor der gleichnamigen Kirche. Ab 24. Dezember 1910 konnte die Strecke durch die Görresstraße und Tengstraße zur Hohenzollernstraße in Betrieb genommen werden und die alte Endhaltestelle Endstelle mit Gleisstutzen vor der Kirche wurde nicht mehr im Linienbetrieb genutzt.

Auf der Linie 17 steht der A2-Tw 211 mit Personal am Kolumbusplatz zur Abfahrt zur Georgenstraße im Jahr 1915

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© Archiv FMTM eV.

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Die Ecke Schleissheimerstraße und Georgenstraße  war für die Linie 7 ab 11.12.1906 Endpunkt von ihrer Fahrt vom Ostfriedhof kommend. Ab 12. Dezember 1917 nutzt die Linie 7 die neue Häuserschleife als Endstation. Ab 04.12.1928 wendet die Linie 7 dann am Nordbad und die Schleife wird nicht mehr für den Linienbetrieb gebraucht.

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Auf der Linie 7 wartet der A3-Tw 341 mit Personal an der Haltestelle Zentnerstraße einwärts im Jahr 1920 auf seine Fahrt zum Ostfriedhof.

© Archiv FMTM eV.

Der neue E-Tw 546 auf der Linie 7 mit Personal an der Haltestelle Zentnerstraße einwärts im Jahr 1925

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© Archiv FMTM eV.

Am 4.12.1928 wird diese Schleife schon wieder stillgelegt für Linienverkehr und verschwindet aus den Gleisplänen. Sie ist kein Endpunkt für eine Trambahnlinie und durch die neue Strecke durch die Hohenzollernstraße kann man bequem am Nordbad oder über den Hohenzollernplatz wenden.

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Im April 1940 wird die Schleife Georgenstraße - Zentnerstraße endgültig aufgelassen und es erfolgt der Rückbau der Gleise.

24 Georgenstrasse Zentnerstrasse Schleif

© Archiv FMTM eV.

14.10.1949 Görresstraße DE-1992-FS-NK-ST
1947 Josephskirche Augustenstraße  © Sta
1947 Josephskirche Augustenstraße  © Sta

Die Kriegszerstörung in diesem Bereich um die Augustenstraße, Görreststraße und Josephsplatz waren enorm. 2 Jahre lang war diese Route nicht befahrbar und erst im August 1946 rollten die ersten K-Wagen wieder auf der Linie 7. Wenn man auf diesem Bild genau schaut, sieht man einen K-Wagen aus Görresstraße in die Augustenstraße einwärts abbiegen

Die Görresstraße ist nicht wiederzuerkennen: am 14.10.1949 fährt eine vollbeladener Dampfzug der Schuttbahn in die Schleissheimerstraße und weiter zu den Schuttbergen an der Belgradstraße und Oberwiesenfeld. Dazwischen spitzt ganz links ein K-Wagen auf der Linie 7 auf der Görresstraße heraus. 

Der Krieg ist vorbei....

© Stadtarchiv München

Kaum vorzustellen, daß aus diesem Ruinenmeer wieder eine lebendige Geschäftsstraße in der Augustenstraße wurde.

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© Archiv FMTM eV.

Nachkriegs-Bilderbogen rund um die Görresstraße

Streckenplan 05 Augustenstrasse Görresst
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Trambahnverkehr an der Ecke Görresstraße und Augustenstraße. 

© Archiv FMTM eV.

© Archiv FMTM eV.

Streckenplan 05 Schleissheimerstrasse Gö
041 2606 + 2656 L2 Augusten-Görrestr..jp
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130 2501 L12 Görres-Augustenstr.jpg
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An der Ecke Görresstraße und Schleissheimerstraße treffen sind 2 Triebwagen auf der Linie 2

Im Jahr 1980 ist dann Schluss mit der Trambahn in diesem gesamten Bereich und die Ablösung ist rechts im Bild zu sehen: jetzt geht es unterirdisch mit der U2 in die Stadt.

© Archiv FMTM eV.

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