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TRIEBWAGEN TYP G 1.8
676 / 2970

Gebaut von: RAW Neuabing (1943 - 45) auf Fahrgestelle von Kriegsschäden E 1.8 / 2.8 / 3.8

Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Münchner Trambahn durch die folgenreichen Zerstörungen der schweren  Bombenangriffe stark in Mitleidenschaft gezogen. Mitte des Jahres 1944 vernichtete jeder Luftangriff durchschnittlich acht Trambahnwagen total. Auch die Betriebshöfe und Werkstätten waren so sehr verwüstet, daß an eine schnelle Wieder­herstellung der zerstörten Wagen nicht zu denken war.

 

Die Stadtwerke Verkehrsbetriebe der Hauptstadt der Bewegung, wie die offizielle Bezeichnung des Straßenbahn-unternehmens zu jener Zeit lautete, beauftragten daher die Deutsche Reichsbahn mit der Fertigung von Neuaufbauten auf den Rahmen und Fahrgestellen ausgebrannter Triebwagen der Baureihe E. Dieser Wiederaufbau erfolgte im Ausbesserungswerk (RAW) Neuaubing. Von 1943 bis 1945 konnten insgesamt 19 Triebwagen wiederhergerichtet werden. Diese Fahrzeuge erhielten die Typenbezeichnung G 1.8 und trugen die Wagennummern 667 - 685. Noch 1945 wurde der gerade erst gelieferte Triebwagen 678 erneut zerstört, ein Wiederaufbau unterblieb.

Schon bald nach dem Krieg wurden wichtige Verbesserungen an den G-Wagen vorgenommen, so erhielten sie gummi­gefaßte Sicherheitsglasscheiben, Schienenbremsen und Einheitsfahrschalter. Bereits 1964 wurden die nach Unfällen verbliebenen 17 G-Wagen aus dem Liniendienst genommen und einzelnen Betriebshöfen als Dienstwagen zugeteilt. 1970 erhielt der Triebwagen 676 die Arbeitswagennummer 2970, die er bis zu seiner Ausmusterung 1977 behielt.

 

Der Triebwagen wurde im selben Jahr an das Tramwaymuseum Graz abgegeben, das ihn mehrere Jahre auf dem Netz der Grazer Straßenbahn für Sonderfahrten einsetzte. Im Jahr 2011 kehrte das Fahrzeug nach München zurück, wird hier restauriert und soll gegen den im Deutschen Museum München stehenden F 2.10-Triebwagen 642 getauscht werden..

Technische Daten der G 1.8-Wagen:

Gesamtlänge: 10,60 m;

Breite: 2,05 m;

Höhe: 3,28 m;

Gewicht: 15,9 t; 

28 Sitzplätze, 46 Stehplätze;

Wagennummern: 2961-2977; Anzahl: 17 Stück.

Autor: Klaus Onnich / FMTM e.V.

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