AKKU-Lok
Da zwischen der Brienner Straße und dem Odeonsplatz bis zur Galeriestraße, also entlang des Hofgartens, seitens des bayerischen königlichen Hofes eine Oberleitung unerwünscht war,wurden dort zwischen 1900 und 1906 Akku-Lokomotiven mit zwei Motoren zu je 25 PS eingesetzt, d. h. die Trambahnen hatten ihre Stromabnehmer herunterzunehmen, es wurde eine Akku-Lok – von denen insgesamt sechs beschafft worden waren – angespannt, und die zog dann die Züge über die oberleitungslose Strecke vom Schillerdenkmal zur Haltestelle Ludwig-/Galeriestraße und umgekehrt.
Die drei Fahrzeuge der Unterbaureihe Z 3.24 verfügten über Akkumulatoren, die Strom für nicht elektrifizierte Abschnitte speichern konnten. Kurz nach den ersten Einsätzen baute die Münchner Trambahn AG die Akkumulatoren allerdings wieder aus, da Säuredämpfe, die von den Akkumulatoren abgegeben wurden, in den Fahrgastraum stiegen. Die drei Wagen 8 Meter lang und hatten 18kW Antriebsleistung.
Nachdem 1906 die Fahrleitung auch zwischen Schillerdenkmal und Galleriestraße errichtet worden war, wurden die Akku-Loks I – V in Werkstattwagen W 1.21 Nr. 4, 5, 21 – 23 umgebaut. Die Lok VI kam ins Deutsche Museum, wurde dort aber nicht als Akku-Lok sondern als Demonstrationsobjekt verschiedener damaligen Stromabnahmesysteme gezeigt. Die Akkus wurden ausgebaut, dafür erhielt sie zusätzlich einen Lyrastromabnehmer (der in München nie zum Einsatz kam) zu ihrem ursprünglichen Stangerl und noch einen Kontaktschlitten für unterirdische Stromabnahme aus einem Stromschienenkanal. Diese Form der unterirdischen Stromzuführung wurde in München nie eingesetzt, war aber z.B. in Budapest und Wien längere Zeit in der Innenstadt gebräuchlich. Das in München erfolglos erprobte System Schuckert mit Kontaktklötzen im Straßenpflaster wurde jedoch nicht gezeigt.
Dieses aus der Akku-Lok VI umgebaute Ausstellungsobjekt wurde 1944 bei einem Luftangriff zerstört.
© Archiv FMTM eV.
© Archiv FMTM eV.
Das aus der Akku-Lok VI umgebaute Demonstrationsobjekt im Deutschen Museum für Stromabnahmesysteme aus Fahrleitung und Unterleitung wurde 1944 bei einem Luftangriff zerstört.
Autor: Klaus Onnich / FMTM e.V.