Isartalbahnhof
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Die Straßennamen im 19. Jahrhundert waren recht übersichtlich entstanden: im Bild die Staubstraße im Jahr 1870, später Isartalstraße, danach Schäftlarnstraße, nicht der Ort, der sich als zwingend als Zielort für eine Trambahn-Endhaltestelle aufdrängen würde.

© Stadtarchiv München


Wir befinden uns im Mühlenviertel, angefangen bei der Brudermühle führt der Dreimühlenbach an mehreren Mühlen wie der Papiermühle und der Kaiblbachmühle und Sägewerken vorbei. 1871 wurde die Südumgehung von München der Königl. Bayerische Staatsbahn gebaut und in den Jahren 1876 bis 1878 der Schlachthof. Am 27.05.1878 machte Herr Ehrengut eine Eingabe an den Magistrat mit Unterschriftenliste, daß nun auch eine Pferdetrambahn von der Müllerstraße durch die Thalkirchner Straße geführt werden müsse. Bei der Pferdebahn-Sitzung am 12.11.1881 wurde vergeschlagen, "das Gesuch mehrere Interessenten um Fortführung der Pferdebahn durch die Theatinerstrasse bis zum Südbahnhof z. Z. abzulehnen"
1890 sollte nach Planungen der Lokalbahngesellschaft der Isartalbahnhof in Betrieb gehen. Da Planungen abgelehnt wurden, die Isartalbahn bis zum Sendlingertorplatz zu führen, plante die Lokalbahn-Aktiengesellschaft, eine eigene elektrische Trambahn vom Isartalbahnhof bis zum Färbergraben zu bauen.
Im Juli 1883 legt die Trambahngesellschaft MTAG einer ersten Plan für die Gleisführung durch die Thalkirchner Straße vor. Der Einwand der Polizei, die Straße sei zu eng für eine zweigleisige Streckenführung, wenn z.B. Möbelwagen parkten, wird von der MTAG verworfen, weil dort nur das große Gaswerk sei ohne Möbelbedarf und auf der anderen Seite der Friedhof, wo sich die Frage nicht stellen würde. Es ging wieder Zeit ins Land...
Die Route sollte über die Sendlinger Straße führen, die gemindliche Pferdetram kreuzen und über die Nußbaumstraße und Goethestraße zum Kapuzinerplatz führen und weiter über die Tumblingerstraße dann senkrecht auf einer neu zu bauenden Straße zur Reifenstuelstraße und die Dreimühlenstraße zum Isartalbahnhof führen.
© Stadtarchiv München
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Es kam bekanntlich anders, ab dem 01.05.1892 wurde nach einer Bauzeit vom 27.4.1892 bis 1.6.1892 die Strecke der Pferdebahnlinie vom Färbergraben zur Schäftlarnstraße über die Thalkirchner Straße zweigleisig in Betrieb genommen und damit der neu in Betrieb genommene Isartalbahnhof mit der Stadt verbunden. Allerdings fuhr die Pferdetrambahn bis 1.6.1892 nur bis zur Reifenstuelstraße, da die weitere Strecke noch nicht fertig war.

© Stadtarchiv München

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Der Gleisplan von 1892 zeigt zum einen den Bahnhof der Isartalbahn und den etwas einfacher gestalteten Gleisplan der Pferdetrambahn. In der Schäftlarnstraße entstand parallel zur Pferdetrambahn-Strecke auch der Betriebshof 1 der MTAG, neben dem später auch die Hauptwerkstätte der Münchner elektrischen Trambahn gebaut wurde.

© Stadtarchiv München

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Wir wollen hier auch nicht die Kostenkalkulation der Elektrifizierung unterschlagen.
Bereits im Jahr 1891 hatte es erste Überlegungen seitens des Münchner Magistrats gegeben, die Pferdebahn zu elektrifizieren. Die MTAG teilte am 14. Dezember 1893 mit, dass man auf der 2.641 Meter langen „Grünen“ Linie bei elektrischen Motorwagen mit einer Höchstgeschwindigkeit von 11 km/h rechne. Am 25. Juni 1894 beantragte der gesonderte Verwaltungsrat der Gemeindelinien die probeweise Einführung eines elektrischen Betriebs zunächst auf der „Grünen“ Linie; bereits am nächsten Tag erhob der Magistrat das zum Beschluss. Am 30. Juni 1894 legte Oberingenieur Uppenborn einen detaillierten Plan zu Infrastruktur der elektrischen Anlagen, sowie Anzahl und Ausrüstung der zu beschaffenden Wagen mit Kostenvoranschlag vor. Von März bis Juni 1895 wurde die Fahrleitungsanlage errichtet, die Fahrdrähte der Fahrleitung wurden,dabei 6,5 Meter oberhalb der Schienenoberkante zwischen Masten oder an den Wänden der benachbarten Häuser verspannt. Am 17. Juni fand eine genaue technische Überprüfung statt und im Anschluss verkehrten zur Schulung des Personals die elektrischen Wagen leer und langsam zwischen den Pferdebahnwagen.


Am 23.6.1895 ware dann soweit: Auf der Strecke zwischen Färbergraben und Isartalbahnhof wurde der erste elektrische Betriebs in München aufgenommen. Offiziell eröffnet wurde die Strecke am 1.7.1895.

"Bei uns kommt der Strom aus der Steckdose" hätte im Jahr 1895 keiner verstanden: Strom für Privathaushalte war nicht erlaubt, denn die Stadt hatte einen Gas-Garantievertrag bis 1898 mit der privaten Gasgesellschaft geschlossen, die sowohl die elektrische Straßenbeleuchtung als auch den Betrieb elektrischer Anlagen (fast) ausschloß. Vor Ende dieses Vertrags setzte der Magistrat 1891 Ausnahmen durch, was etwa Teile der Straßenbeleuchtung der großen Pl&aum